1. Normale versus abnormale Vitalität
Die Gegenüberstellung der NDRE-Vitalitätskarten zweier Waldgebiete verdeutlicht den Einfluss von Stressoren auf die Vegetation. Abbildung a) zeigt einen gesunden Bestand mit durchgängig hohen NDRE-Werten (dunkelgrün), was auf eine vitale Vegetation mit hoher phytosynthetischer Aktivität hindeutet. Im Kontrast dazu weist Abbildung b) – aufgenommen nach einer prolongierten Trockenperiode – ausgedehnte Flächen mit reduzierter Vitalität (weiße Areale, blaue Box) auf. Der Vergleich visualisiert eindrücklich die Sensitivität des NDRE-Index als Frühindikator für veränderte Waldgesundheit.
Abbildung c) zeigt NDVI-Karten von Feldern in allgemein gutem Gesundheitszustand, die durch hohe NDVI-Werte (dunkelgrün) gekennzeichnet sind. Im Gegensatz dazu sind in Abbildung d) mehrere Bereichen verminderter Vitalität (schwarze Boxen) zu sehen, was auf potenziellen Stress oder ungleichmäßiges Wachstum hindeutet. Dieser Vergleich unterstreicht den Nutzen von NDVI für die großflächige Bewertung der Pflanzenvitalität und die Identifizierung von Problemzonen.
2. Weidefläche optimieren
Die Abbildung a) zeigt Wiesen und Felder im Gebirge auf einem Satellitenbild. b) zeigt die NDRE-Karte, die Gebiete mit hohem Chlorophyllgehalt in dunklem Grün umrandet (gelbe Box), die besonders für die Tierfütterung geeignet sind, um die Methanproduktion zu minimieren.
3. Dürre und Trockenheit
Abbildung a) zeigt einen Waldbestand während einer sommerlichen Trockenperiode nach langanhaltender Niederschlagsarmut. Die korrespondierende NDWI-Analyse (b) visualisiert den extremen Wassermangel der Vegetation: Blaue gekennzeichnen Zonen mit kritisch niedrigem Wassergehalt. Die flächige Ausprägung dieser Signale verdeutlicht den hydrologischen Stress des gesamten Ökosystems und ermöglicht die Identifikation von besonders gefährdeten Bereichen für vorbeugende Maßnahmen.
4. Überwässerung
Abbildung a) zeigt mehrere landwirtschaftliche Flächen nach einem starken Niederschlagsereignis. Die korrespondierende Feuchtigkeitsanalyse (b) auf Basis des NDWI-Index identifiziert Zonen mit signifikant erhöhter Wassersättigung (gelb). Diese Bereiche korrelieren direkt mit Staunässe und potenziellen Überflutungsschäden. Die Analyse ermöglicht die zielgenaue Lokalisierung von Drainageproblemen und unterstützt die Planung von Entwässerungsmaßnahmen zur Vermeidung von Ernteschäden.
Abbildung a) zeigt mehrere Agraflächen nach einer Periode anhaltender Regenfälle. Die korrespondierende Stressanalyse (b) auf SWIR-Basis detektiert flächige Bereiche mit sehr hohem Pflanzenstress, die in leuchtenden Gelbtönen visualisiert werden. Diese Stresssignaturen sind typisch für Staunässe und Sauerstoffmangel im Wurzelbereich.
5. Erkennung Parasitenbefall
Abbildung a) zeigt ein Satellitenbild eines Waldgebiets mit beginnendem Borkenkäferbefall. Die korrespondierende Stressanalyse (b) auf SWIR-Basis identifiziert die betroffenen Zonen durch hellgrüne Signale, die auf physiologischen Stress der Bäume hinweisen. Diese Kombination ermöglicht eine präzise Früherkennung und gezielte Bekämpfungsmaßnahmen.
6. Waldbrand
Abbildung a) zeigt eine südexponierte Bergflanke während einer anhaltenden Hitzewelle. Die Vitalitätsanalyse (b) weist großflächig reduzierte Pflanzenvitalität nach (rote Areale), verursacht durch Trockenstress. Die korrespondierende Temperaturmessung (c) bestätigt extrem hohe Oberflächentemperaturen im selben Bereich. Nur wenige Tage nach der Aufnahme dieser Bilder brach in dieser identifizierten Risikozone ein Waldbrand aus, was die prognostische Aussagekraft dieser Fernerkundungsdaten unterstreicht.
7. Ernteplanung
Abbild a) zeigt reife Felder kurz vor der Ernte. b) visualisiert den Reifegrad anhand des NDRE-Index. Dort sind einige Bereiche mit verringerter Reife in Weiß dargestellt (weiße Box), die noch nicht erntereif sind. Diese präzise Kartierung ermöglicht es Landwirten, die Ernte gezielt zu steuern und nur die optimal gereiften Flächen abzuernten, was den Ertrag maximiert und die Qualität sicherstellt.
8. Mikroklima
Absatz a) zeigt einen Bergwald in einer optischen Aufnahme. b) stellt die dazugehörige thermische Infrarotkarte (TIR) dar, die kühlere (blau) und wärmere Bereiche (rot) visualisiert. Diese Analyse des Mikroklimas ist entscheidend für die standortspezifische Planung, da sie aufzeigt, welche Flächen beispielsweise kühler und feuchter oder wärmer und trockener sind. Dieses Wissen unterstützt Forstwirte und Landschaftsplaner dabei, fundierte Entscheidungen zu treffen, welche Baum- oder Pflanzenarten an welcher Stelle am besten gedeihen werden.
